Inhalt: Das optische Erscheinungsbild einer Immobilie ist eine ihrer auffälligsten Eigenarten, deren Einfluss auf den Immobilienwert bisher kaum wissenschaftlich untersucht wurde. Angesichts der rückläufigen demographischen Entwicklung in Deutschland erhält die Bedeutung einer ansprechenden Gestaltung zusätzliche Relevanz, da die Nachfrager wählerischer werden dürften. In vorliegender Arbeit wird der Einfluss ästhetischer Gestaltung auf den Wert von Immobilien untersucht. Dazu werden für eine Auswahl von Stilelementen unterschiedlich gestaltete Varianten gegenübergestellt, zu denen Probanden Präferenzen und Zahlungsbereitschaften bekunden. Diese Stilelemente beziehen sich auf die Perspektiven „im Gebäude“, „am Gebäude“ und „im Gebäudekontext“. Einen Untersuchungsschwerpunkt bildet die Homogenität der Bebauung als Eigenart der Bebauung, die sich auf den Gebäudekontext bezieht. Zusätzlich zur Erhebung von Präferenzen und Zahlungsbereitschaften werden stilbedingte Mehrkosten für beliebte Varianten abgeschätzt, um Rückschlüsse auf Wertbeiträge ansprechender Gestaltungen zu ermöglichen. Die Untersuchung zeigt, dass die ästhetische Gestaltung einer Immobilie ihren Wert beeinflusst und selbst im Fall von Neubauten in vielen Fällen zu positiven Wertbeiträgen führt. Weiter wird deutlich, dass homogene Bebauungssituationen präferiert werden; sich nicht harmonisch in den Kontext einfügende Bauten haben einen entwertenden Effekt auf die Umgebung. Die Ergebnisse dieser Arbeit können für Bauherren, Bauträger und Investoren nützlich sein, da der Wert ästhetischer Gestaltung verdeutlicht wird. Aus Sicht der kommunalen Stadtplanungen ergibt sich die Frage, ob zukünftig nicht in größerem Ausmaß Gestaltungsvorgaben erlassen werden sollten.