Beschreibung
Thorsten Pütz. meta verse. Gedichte. TEXT/RAHMEN 2023. Mit Bildern von Joanna Broda
Wie fühlt sie sich an, die Hyperrealität? Zwischen WWW und Web 3 und 4 Punkt 0 – und diesem life aus Fleisch und Blut? Sie lässt sich schon erahnen, die Zigarettenglut, die den Himmel in Brand steckt.
Wie fühlt es sich an, wenn KI eine neue Gesellschaftsordnung designt und Chatbots im großen Weltenrennen die besseren humans werden? Und während kontext framing auch mal gern sein mind game spielt, brennt das lyrische Ich, das aus dem Fenster blickt, irgendwo zwischen Köln und Südtirol, auf den postchallengeismus. An den Rändern seiner rauschenden dämmerungseingänge kann es sie förmlich schon riechen, die moosige Luft, und sich erinnern, an lettische Sommertage und weinrotes Kokain.
Von deutschem Hip-Hop insbesondere der Neunziger- und Zweitausender-Jahre beeinflusst, mäandern Thorsten Pütz’ Texte zwischen Spoken-Word-Performance, und Poetry Slam, zwischen Gedankenlyrik und Sprechgesang. Und weil sie human sind, erinnern sie daran, dass sich eine virtuell verwachsene Seele grau färbt, wenn man sie analog nicht pflegt – und wir uns dann ein letztes Mal zum Affen gemacht haben.
und einmal stand ich da / und dachte tatsächlich nach / es ist wichtig, das zu erwähnen / die meisten menschen imitieren / das nachdenken bloß / für einen affen recht weit
(Textauszüge erscheinen 2023 in der aktuellen Ausgabe der Literaturzeitschrift BELLA triste.)