Beschreibung
Puccini als Schöpfer von Klaviermusik? Der neue Band der Edizione Nazionale lädt ein, diese noch nahezu unbekannte Seite des Komponisten zu entdecken. Viele Werke sind hier erstmalig publiziert. Dem Klavier widmete sich Puccini in seiner Laufbahn immer wieder. Am Anfang steht eine seiner ersten Kompositionen, die er aufbewahrte: Ein kurzes, fast kindliches Stück (Pezzo in Sol maggiore), dem weitere, z.T. zu Zyklen zusammengefasste Klavierstücke folgen. Sie werfen ein interessantes Licht auf die kompositorischen Anfänge Puccinis und lassen seine sich entwickelnde Kunstfertigkeit erkennen. Bei den späteren Stücken handelt es sich meist um parallel zu den großen Opern komponierte Gelegenheitswerke. Beim Durchstreifen fällt so mancher Geniestreich auf: Etwa wenn die Melodie in einem gewundenen Weg ihren Höhepunkt erreicht und sich dann sofort wieder auflöst (Adagio in La maggiore SC 31). Oder wenn, verdichtet auf bloß 16 Takte, die Melodie schwermütig über einem harmonischen Gewebe schwebt, das bis kurz vor dem Ende sein tonales Zentrum meidet (Calmo e molto lento SC 86 von 1916). Lohnende Entdeckung einer wenig bekannten Seite Puccinis!