Beschreibung
Am 25. April 1982 wurde der Chirurg Dittmar May in Begleitung seiner Frau und seines vierjährigen Sohnes bei einem Fluchtversuch aus der DDR aufgegriffen. Während seiner Haftzeit in Berlin-Rummelsburg musste er als Arzt und Zahnarzt seine Mithäftlinge versorgen. In dieser herausgehobenen Position erlangte er tiefe Einblicke in den Alltag und die Strukturen des DDR-Haftsystems. May berichtet von seinem Leben in der DDR, den Beweggründen für seine Flucht und von den vielfältigen Begegnungen mit Wärtern und Gefängnisinsassen in der Haftzeit. Unterstützt durch zahlreiche Dokumente und Abbildungen entsteht so das eindrückliche Porträt eines deutschen Familienschicksals in der Zeit des Kalten Krieges.
Autorenportrait
Dittmar May, geboren 1949, ist Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gerichtschirurgie. Von 1982 bis 1984 saß er wegen 'schwerer Republikflucht' und 'landesverräterischer Agententätigkeit' in den DDR-Haftanstalten Cottbus und Rummelsburg ein. 1984 konnte er mit seiner Familie in die Bundesrepublik übersiedeln, wo er sich in Lünen mit einer eigenen Praxis niederließ.