Beschreibung
Kein strahlender Held ist er, dieser Robert de La Grive aus dem Piemont. Als Geheimagent von Kardinal Mazarin zwangsverpflichtet, soll er für die französische Krone eine strategisch wichtige pazifische Insel auf dem 180. Längengrad in Beschlag nehmen. Doch nun irrt er einsam als Schiffbrüchiger auf dem verlassenen Schiff 'Daphne' umher und denkt über sein bisheriges Leben nach. Da entdeckt er den Konkurrenten, Pater Caspar Wanderdrossel, der zum väterlichen Freund wird. Aber selbst mit vereinten Kräften können sie die geheimnisvolle Insel nicht erreichen. Denn die liegt zwar greifbar nahe, allerdings im Gestern.
Eine Mischung aus klassischem Abenteuerroman und Agententhriller also? Oder doch eher ein historischer Roman, präzise situiert im Jahre 1643, dem Jahr des Übergangs der Herrschaft von Richelieu auf Mazarin, dem Jahr eins nach Galilei, dem Jahr eins vor Newton. Nicht allein um diese Epoche des Übergangs, der ideologischen Kämpfe, des Widerstreits der Interessen, der Auseinandersetzungen der Mächte geht es. Es geht auch um die Vermittlung unseres Blicks auf Zeiten und Räume, eines Blicks, der niemals unschuldig, sondern immer schon literarisch vermittelt und vorgeprägt ist. So durchkreuzen wir die Südsee mit James Cook und Captain Bligh von der 'Bounty', schleichen uns ins Geheimkabinett Mazarins an der Hand von Alexandre Dumas.
Inhalt
Vorwort
1. Vom Schiffbruch der Kritik: die Insel im Zerrspiegel der deutschen Medien
2. Roman im Roman
3. Die Insel als historischer Roman
4. Die Insel als Liebes- und Abenteuerroman
5. Die Insel als Bildungsroman
6. Vom Umgang mit Texten in der Insel
7. Zeit und Raum
Bibliographie