Beschreibung
Westfalen gilt als ausgeprägte Adelsregion, in der nicht nur die standesherrlichen Familien und der katholische Stiftsadel, sondern auch der protestantische und der preußische Beamtenadel sowie die aus der städtischen Geschäftswelt aufgestiegene geadelte Oberschicht aufeinandertrafen. Die Verlustbilanz dieser Adeligen fiel nach der Auflösung der ständischen Gesellschaft um 1800 keineswegs einheitlich aus. Gemeinsam war ihnen aber das Bestreben, den Stand im einsetzenden Elitenwandel zu behaupten. Dabei war die Abwehrhaltung gegen egalitäre Tendenzen in der modernen Gesellschaft vor allem am Besitz von Grund und Boden ausgerichtet. Diese Resistenz prägte sich in den wechselnden politischen Systemen unterschiedlich aus, wobei ständisches Beharrungsvermögen und zunehmende Demokratisierung immer häufiger kollidierten. Horst Conrad zeichnet den langen Abschied des Adels von Macht und Privilegien in seinen einzelnen Etappen nach und gibt Einblicke in die sozialen Mechanismen und die besondere Mentalität des regionalen Adels.
Autorenportrait
Dr. Horst Conrad ist Historiker und Archivar, langjähriger Mitarbeiter des Westfälischen Archivamts (heute LWL-Archivamt für Westfalen). Arbeiten zur Frühen Neuzeit im Herzogtum Westfalen, zum regionalen Adel, zur Stadtgeschichte und zur Geschichte des preußischen Parlamentarismus. Mitarbeiter an der Edition der Tagebücher des Oberpräsidenten Ludwig von Vincke. Publikationen u.a.: Die Kette. Eine Standesvereinigung des Adels auf dem Wiener Kongreß, Münster 1979; Ein Gegner Bismarcks. Dokumente zur Neuen Ära und zum preußischen Verfassungskonflikt aus dem Nachlaß des Abgeordneten Heinrich Beitzke (1798-1867), Münster 1994.
Sonstiges
Sonstiges
Informationen zu E-Books
Individuelle Erläuterung zu E-Books