Beschreibung
Am 20. Juli 1969 setzte der erste Astronaut seinen Fuß auf den Mond. Die Lorbeeren dieses Menschheitsabenteuers erntete vor allem ein Mann: Wernher von Braun. Unter seiner Leitung war die 'Wunderwaffe' entwickelt worden, die NS-Deutschland doch noch den Endsieg hatte bescheren sollen. Mit dem Erfolg des Apollo-Programms aber trat seine Beteiligung am NS-Rüstungsprogramm in den Hintergrund. Im Gegensatz zu der bis heute verbreiteten Legende von Peenemünde, nach der die Raketenproduktion strikt vom verbrecherischen System der Nationalsozialisten getrennt gewesen sei, belegt Mondsüchtig, dass Wernher von Braun und seine Spitzentechniker aktive Nutznießer der mörderischen NS-Zwangsarbeit waren. Die Heeresversuchsanstalt Peenemünde war ein Mikrokosmos des 'Dritten Reiches' mit überzeugten Nazis, Mitläufern und einem Konzentrationslager. Rainer Eisfeld erzählt eine Geschichte von opportunistischen Ingenieuren, denen die Technik zum Selbstzweck wurde und die ihre tiefe Verstrickung in die Barbarei des Nationalsozialismus bis zuletzt verleugneten.
Autorenportrait
Rainer Eisfeld, Jahrgang 1941, war bis zu seiner Emeritierung Professor für Politikwissenschaft an der Universität Osnabrück. Seit 1994 ist er Mitglied des Kuratoriums der KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und seit 2006 Vorstandsmitglied der International Political Science Association. Buchveröffentlichungen (Auswahl): 'Ausgebürgert und doch angebräunt. Deutsche Politikwissenschaft 1920-1945'; 'Political Science and Regime Change in 20th Century Germany' (mit M. Th. Greven und H. K. Rupp); 'Pluralism. Developments in the Theory and Practice of Democracy' (Hrsg); 'Streitbare Politikwissenschaft'; 'Political Science in Central-East Europe' (Hrsg. mit Leslie A. Pal).
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