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Die Eiswolf-Saga / Die Eiswolf-Saga. Teil 1: Brudermord

eBook - Die Eiswolf-Saga

Erschienen am 12.11.2009
CHF 11,90
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783862820221
Sprache: Deutsch
Umfang: 295 S., 1.71 MB
Auflage: 3. Auflage 2009
E-Book
Format: PDF
DRM: Nicht vorhanden

Beschreibung

Das Ostfrankenreich im Jahr 956: Es herrscht wieder Frieden im Reich König Ottos, nachdem im Vorjahr die ungarischen Horden erfolgreich auf dem Lechfeld geschlagen wurden. Doch die vermeintliche Ruhe trügt. Die noch vor wenigen Monaten einig hinter ihrem König stehenden Fürsten trachten danach, ihre Macht im Reich zu festigen und ihren Einfluss auszudehnen. Kaltblütig werden selbst gegen die eigene Familie Intrigen geschmiedet! Durch einen Verrat seines Bruders soll die gesamte Familie des Grafen Farold gemeuchelt werden. Einzig dem siebenjährigen Sprössling Rogar gelingt die Flucht in dieser Blutnacht. Traumatisiert und ohne Kenntnis über seine wahre Identität, wird er als Waisenkind unter dem Namen Faolán in das Noviziat eines Benediktinerordens nahe Neustatts aufgenommen, wo ihn der Abt und der Kellermeister vor den meuchelnden Fingern des Verräters zu bewahren versuchen. Auch die irdischen Mächte bleiben nicht untätig. Der junge Ritter Brandolf, der seinem Herrn Farold selbst nach dessen Tod treu ergeben ist, strebt danach, Rogar zu finden und zu seinem rechtmäßigen Erbe zu verhelfen. Zu diesem Zweck rufen er und sein Vater die höchste Instanz im Reich an, König Otto selbst, und beschuldigen Farolds Bruder öffentlich des Verrats. Doch der Herrscher hat weitreichende Pläne und benötigt hierzu schlagkräftige Vasallen Unwissend über all diese Streitereien, lernt Faolán eines Tages das Mädchen Svea kennen. Von diesem Tag an beginnt sich sein Leben auf dramatische Weise zu wandeln. Sein bisheriges Weltbild gerät ins Wanken, als er sich seiner Liebe zu Svea bewusst wird. Faolán versucht alles in seiner Macht stehende, um das Mädchen wiederzusehen. Dabei begeht er einen fatalen Fehler, der seinen Häschern nach all den Jahren endlich eine Gelegenheit eröffnet, den wahren Erbe der Grafschaft ein für alle Mal aus dem Weg zu schaffen.

Autorenportrait

Holger Weinbach, 1971 im baden-württembergischen Buchen geboren, lebt heute mit seiner Frau und zwei Kindern in seiner Wahlheimat Freiburg. Um seiner Leidenschaft, dem Schreiben, mehr Zeit widmen zu können, hat er sich 2009 als Autor und Architekt selbstständig gemacht. Seit vielen Jahren bewegt er sich privat in der Mittelalterszene und recherchiert für seine historischen Romane nicht nur mittels Fachliteratur, sondern mit Vorliebe auch an Originalschauplätzen in Deutschland und Skandinavien.

Leseprobe

Aus Kapitel 1: Anno 956 - Sigrun[]Die vorderen Reihen der Bewaffneten, etwa die Hälfte, standen nahe am Waldesrand. Diese Reiter unterschieden sich in ihrer Erscheinung von den hinteren durch ihre Kleidung und Waffen, die in diesem Landstrich nicht üblich waren. Ein erfahrenes Auge konnte sofort erkennen, dass ihre seltsam bemalten Rundschilde, eigenartig kurzen Schwerter und Wurfäxte der Art des rauen Nordens entsprachen. Es waren die Waffen und Rüstungen der gefürchteten Nordmänner, der gnadenlos raubenden und mordenden Wölfe aus den kalten Landen jenseits der nördlichen Meere, die mit dem Auftauchen ihrer schlanken, schnellen Boote überall Angst und Schrecken verbreiteten.Hier allerdings saßen sie völlig ruhig zu Pferd, als wären sie zuhause. Ein ungewöhnlicher Anblick, denn ein befahrbarer Fluss war etwa einen Tagesmarsch entfernt und es war bisher nicht überliefert, dass die Eiswölfe, wie sie im Volksmund auch genannt wurden, zu Pferd derart tief in fremdes Gebiet vordrangen, um Beute zu machen. Umso seltsamer muteten die hinteren Reihen der Bewaffneten an. Selbst ein hiesiger Bauer hätte sie sofort als Landsleute erkannt. Ihre Rüstungen und Waffen entsprachen denen eines jeden Kriegers in der Grafschaft. Verwunderlich war, dass die beiden ungleichen, sonst feindlich gesinnten Gruppen, beinahe regungslos und friedlich miteinander warteten und die nahe, auf einer Felsenkuppe trutzende Burg jenseits des Waldes beobachteten.[]Bisher galt die Burg des Grafen als uneinnehmbar. Die Festung, mit einem starken Tor geschützt und von dicken Mauern umgeben, strahlte Macht und Sicherheit aus, als wolle sie die Wartenden verspotten. Stark prangte sie auf dem Felsen und wurde ihrem Namen gerecht, der landläufig "die Greifburg" lautete. Wie der Horst eines Raubvogels war auch diese Feste für Angreifer unerreichbar. [...]Die wartenden Männer im Walde waren nicht für eine Belagerung ausgerüstet. Ihr Vorhaben musste schnell vonstatten gehen und ihr Erfolg hing nicht von ihrer Zahl, Überlegenheit und Kampfkraft ab, sondern von ihrer List, Schnelligkeit und Stille. So verharrten sie weiter geduldig, wenn auch angespannt in ihrem Versteck und beobachteten die Burg. Sie hofften auf das Zeichen für den baldigen Angriff.Die Pferde traten nervös auf der Stelle. Wahrscheinlich lag es am Geruch der Leichen, die quer auf den Rücken einiger Rösser lagen. Immer wieder blähten sie ihre Nüstern auf, als wollten sie mit einem heftigen Schnauben den abstoßenden Gestank der Verwesung vertreiben.Ein Blitz erhellte den Himmel kurz und grell. Einige Pferde scheuten, als der Donner, unerwartet nahe, laut grollend zuschlug. Für einen kurzen Augenblick wurden die Gesichter der Männer erhellt. Manche zuckten ängstlich zusammen und einige Lippen sandten wohl Stoßgebete gen Himmel, dass der gerechte Herr ihnen nicht zürnen möge. Nur das Gesicht eines Mannes war gänzlich unerschrocken. Er blickte ruhig auf die Burg, wirkte dabei entspannt, aber sehr bestimmt. Auf seltsame Weise strahlte dieser Mann sogar Zufriedenheit aus. Er hatte sein Pferd gut im Griff. Im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen regte sich das Tier nicht ein einziges Mal während des Donners. Dies war kein gewöhnliches Pferd, sondern ein gewaltiges, edles Schlachtross. Ein solches Tier war nicht so leicht zu erschrecken, waren ihm doch lärmende Kämpfe, Gewalt, Blut und der Geruch des Todes vertraut. Das Pferd passte aufgrund seiner großen und muskulösen Statur ausgesprochen gut zu seinem Herrn, denn dieser überragte die meisten Männer um nahezu eine Haupteslänge. Er war ein Fels von einem Krieger, groß, spröde und hart.

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