Beschreibung
Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Seit einiger Zeit werden insbesondere im Osten Deutschlands kontroverse Diskussionen über einen Paradigmenwechsel in der baulichen Entwicklung unserer Städte geführt. Es geht um Wege, die aus der städtebaulichen Krise führen sollen, denn Schrumpfungsprozesse durch Alterung, Umland- und überregionale Abwanderung verändern den Stadtorganismus nachhaltig. Leipzig steht exemplarisch für diese Entwicklung, der ostdeutsche Städte im besonderen Maße nach 1989 ausgesetzt waren. Als die sogenannte ?Boomtown? des Ostens wurde sie tituliert, als Vorzeigebeispiel der ?blühenden Landschaften?. Aber die Nachwende-Entwicklung hat alle Marktanalysen und Zukunftsstrategien überholt. Die Stadt und ihr Umland veränderten sich in rasantem Tempo. Auch der Immobilienmarkt ist starken Schwankungen ausgesetzt. Das Problem des Wohnungsüberhangs wird noch verschärft durch die hohen staatlichen Subventionen im Wohnungsbau und flächendeckende Sanierung von privater Gründerzeitsubstanz, die selbst bei Niedrigpreisen keine Nachfrage findet. Durch die bundesweite Krise der Bauwirtschaft gewinnen Szenarien mit unerprobten Planungsstrategien an Bedeutung. Nicht Neubau ist das ?Zauberwort?, sondern Rückbau von Bausubstanz, Umstrukturierung und Neuordnung von öffentlichem Raum sowie Flächenrecycling. Der Titel der vorliegenden Arbeit ? Stadtumbau_neue Strategien für L.E.? bezieht sich nicht nur auf eine rein städtebauliche Herangehensweise, sondern auf das Aufzeigen verschiedener Faktoren, wie politische, gesellschaftliche, ökonomische und wirtschaftliche Instrumente und ihre Verknüpfung miteinander. Dabei steht die umgangssprachliche Abkürzung ?L.E.? ironischerweise für Leipzig in Bezug zu einer phonetisch ähnlich klingenden amerikanischen Großstadt. Da ich die Möglichkeit hatte, das Thema meiner Diplomarbeit frei zu wählen, trug ich mich seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, diese Entwicklungen zu thematisieren und gleichzeitig auch ein vertrautes Stück Leipziger Heimat wieder zu entdecken: das Leipziger Seeburgviertel. Auch in diesem Gebiet sehen die städtischen Maßnahmen im Rahmen des laufenden ?Stadtumbau Ost? die sogenannte ?perforierte Stadt? vor, die durch gezielten Abriss durchgrünte Freiflächen produziert. Andere Strategien sind die bürgerorientierte Eigeninitiative bei der Sanierung durch Selbstnutzergruppen und Mieterprivatisierung. Anhand des Beispielgebietes werden drei unterschiedliche städtebaulich-strukturelle Szenarien aufgestellt []