Beschreibung
Inhaltsangabe:Zusammenfassung:Ausgangspunkt der politiktheoretischen und geschichtswissenschaftlichen Studie bildet die Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre mit großer Vehemenz geführte "Ahnherrschaftsdebatte". Hierbei ging es letztlich um die Frage, ob Elemente von Max Webers politischem Denken - über die Vermittlung von Carl Schmitt - zur Legitimierung der nationalsozialistischen Herrschaft beigetragen haben.Gegenstand der Untersuchung bilden die Originaltexte Webers und Schmitts, die unter Zuhilfenahme des zeithistorischen Forschungsstandes heuristisch rekonstruiert werden, um die kontroversen Positionen der Rezeption nachzuvollziehen und ihre jeweilige Überzeugungskraft zu verifizieren. Hierbei werden auch Gedankenmuster aus den verschiedenen Werken der Autoren verknüpft, die Texte in den zeitgeschichtlichen Kontext eingebettet und zwecks Vergleichs systematisiert.Nach den kontrapunktisch angelegten Biographien Webers und Schmitts - in denen grundlegende Unterschiede etwa hinsichtlich des Wissenschaftsverständnisses oder des politischen Engagements zur Sprache kommen - folgt das historisch-pädagogische Kapitel ">Discite moniti<", das am Beispiel des sog. Papen-Putsches im Jahr 1932 die prekäre Lage der Weimarer Republik in Erinnerung ruft. Hier erscheint "Ideengeschichte" als demokratieförderndes "Lehrmaterial", das seine gesellschaftspolitische Relevanz nicht zuletzt durch die Anziehungskraft der polemisch-autoritativen Aphoristik Schmitts mittels der "Neuen Rechte" erhält.Der Hauptteil der Arbeit ist zweigegliedert. Unter der Alternative "Legalität oder Legitimität?" wird zunächst anhand der Begriffssetzungen von "Wirtschaft und Gesellschaft" Webers Vorstellung entwickelt, sodann wird aus der Schmittschen Schrift "Legalität und Legitimität" dessen kritische Fortentwicklung des Weberschen Ansatzes destilliert. Tatsächlich handelt es sich aber um eine Umdeutung, denn Schmitt entwertet das von seinem Vorgänger favorisierte Legalitätssystem des "parlamentarischen Gesetzgebungsstaates" als entscheidungsunfähig zwischen Werthaftigkeit und Wertneutralität.Das folgende Kapitel "Autorität oder Mehrheit?" beginnt mit der Darlegung zentraler Schmittscher Begriffe, die sich zusammenfügen zu der Lehre von der notwendigen völkischen Homogenität des totalen Staates. Sie steht im schroffen Gegensatz zu Webers Konzept einer wertneutralen, plebiszitären Demokratie, das im wesentlichen aus den (tages-)politischen Schriften und Reden nach 1917 abgeleitet []
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