Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1.5, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz) (Institut für Journalistik und Medienwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Kritik und Kunst. In der Herausarbeitung des Ethos, wie ihn Meienberg imJournalismus verfolgt und umschrieben hat, bilden diese beiden Begriffe zentraleWerte. Meienberg stellte dabei an jeden seiner journalistischen Texte folgendeAnsprüche: Er musste Klartext sprechen, wenn möglich politisch und kontrovers.Er musste literarische Qualität haben, zumindest durfte sich der Leser nichtlangweilen. Dass Meienbergs Programm des journalistischen Ethos jedoch weitdifferenzierter daherkommt, ist Gegenstand dieser Arbeit.Weiterführende, aufschlussreiche Reflexionen - so zur Biografie, zum lyrischenund prosaischen Werk, zur audiovisuellen Produktion - werde ich (sofernmöglich) weglassen, da dies den bescheidenen Umfang dieser schriftlichen Arbeitsprengen würde (was bei Hausarbeiten leider meistens der Fall ist). Schwerpunkte möchte ich dagegen in der Analyse von MeienbergsAuseinandersetzung mit dem journalistischen Berufsethos und im moralischenUmgang der Schweizer Presse mit dem prominenten Journalisten setzen. Genauso, wie Meienberg sein journalistisches Ethos in seinen Texten darlegt, bildet sichdieses in der steten Auseinandersetzung mit den Medien, welche ihn rezensieren.Neben diesen beiden Akzenten muss ich vieles weglassen, zu umfangreich istMeienbergs Werk, zu zahlreich sind seine Äusserungen und Dispute zumJournalismus. Man muss sich beschränken, muss eine Auswahl treffen. AllesMaterial zu sichten, Texte und Biografisches, Briefe, Gespräche, Reden: Dieswäre einer Lizentiatsarbeit wohl angemessener. Er, dessen einschlägigeReputation aus der Verschmelzung von Erscheinung, Charakter, Intellekt und Stilbesteht, ist - will man ihm vollumfänglich gerecht werden - letztendlich auch nurals solches Konglomerat zu begreifen. So kann ich die Ratlosigkeit desJournalisten Bosch in der Umschreibung des Niklaus Meienberg durchausverstehen:So vielstimmig er geschrieben hat, so vielgesichtig erscheint die Person Meienberg. War erVoltairianer, dann bis zur hysterischen Bösartigkeit Voltaires. War er streitbarer Christ,Katholik, dann bis zur inquisitorischen Unduldsamkeit.3Obiger Vergleich zu Voltaire scheint übrigens äusserst passend, hat doch derPariser Philosoph im 18. Jahrhundert schon zur Quellenprüfung und -kritik vonFakten in der Geschichtsschreibung ermahnt - etwas, das auch Meienberg inseinem journalistischen Programm immer wieder betont. [...]3 Bosch, Manfred: Die Kunst, ein Journalist zu sein. Die Zeit vom 31. Mai 2000.
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