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Die Politik des Erinnerns und Vergessens im Zypernkonflikt

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Erschienen am 20.08.2003, Auflage: 1/2003
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783638211710
Sprache: Deutsch
Umfang: 24 S., 0.41 MB
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Format: PDF
DRM: Nicht vorhanden

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Osteuropa, Note: sehr gut -, , Veranstaltung: Ethnische Konflikte oder ethnisierte Konflikte?, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bestrebungen in Richtung einer föderalen Lösung, die seit 1977unternommen werden, haben bislang zu keinem Ergebnis geführt. Dienationale Denkform scheint auch hier das größte Hindernisauszumachen. Die türkisch-zypriotische Führung besteht auf dernationalen Souveränität im Norden Zyperns und verlangt ethnischgetrennte Zonen, während sich die kulturnationalistisch orientiertegriechisch-zypriotische Führung nicht von der Majoritätsherrschaftabbringen läßt. In diesem nationalen Antagonismus werden dieMenschen Zyperns nicht als Individuen oder Bürger mit bestimmtenBedürfnissen und Interessen gesehen, sondern als Träger der Nation.Unter Nation versteht man das Türkentum und das Griechentum.(Kizilyürek 1994, 123)An dieser Einschätzung der Situation, die der an der griechischzypriotischenUniversität im Südteil Nikosias lehrende türkischzypriotischePolitikwissenschaftler Niyazi Kizilyürek 1994 gab, scheintsich trotz verstärkten Verhandlungen in den vergangenen Monaten bisheute nichts geändert zu haben. Die Fronten scheinen im Gegenteilverhärtet. Die Ursachen dafür sind vielschichtig und müssen aufverschiedenen Ebenen analysiert werden. Aus internationalerPerspektive betrachtet liegt Zypern strategisch günstig, weswegen derZypernkonflikt von weltpolitischem Interesse sein kann. Regionalbetrachtet, ist die Einbindung Zyperns in den Konflikt zwischenGriechenland und der Türkei bedeutsam. Begibt man sich indes auf dielokale Ebene, so läßt sich der Zypernkonflikt auch als ein Konfliktzwischen zyperntürkischer und zyperngriechischer Bevölkerungdarstellen. Die komplexe Verwobenheit der einzelnen Ebenen ist dabeivorausgesetzt. (vgl. Meinardus 1994, 73) Ich möchte im folgenden zunächst kurz auf den Stand dergegenwärtigen Verhandlungen zwischen der griechisch- und dertürkisch-zypriotischen Regierung sowie das internationale Interesse anihrem Ausgang eingehen. Anschließend werde ich verschiedeneLösungsvorschläge in ihrer Problematik wiedergeben, um schließlichetwas ausführlicher die verschiedenen Vorstellungen für eine föderaleZukunft Zyperns darzustellen. Föderalismus gilt als tauglichsterLösungsansatz, dennoch ist es schwierig, in der gegenwärtigenSituation einen Kompromiß zwischen dem von der griechischzypriotischenSeite präferierten Föderalismus mit starker Zentralgewaltund dem von der türkisch-zypriotischen Seite gefordertenKonföderalismus mit schwacher Zentralgewalt zu finden. [...]

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