Beschreibung
Durch die Erweiterung des Einflussgebietes im Attischen Seebund waren die Athener ganz neuen Raum- und Zeiterfahrungen ausgesetzt. Die Blüte der politischen Macht Athens fiel Mitte des 5. Jh. v. Chr. mit der Blüte des griechischen Theaters und der griechischen Tragödie zusammen. Die Arbeit geht der Relevanz von Raum und Zeit im griechischen Theater dieser Zeit auf verschiedenen Ebenen nach. Im ersten Teil wird in der detaillierten Analyse der sophokleischen Tragödien Antigone, Aias und König Ödipus herausgearbeitet, wie die sehr spezifischen Raum- und Zeitstrukturen jeweils eine Tragik des Zu Spät oder deren Überwindung hervorbringen. Es schließt sich eine Theorie der ästhetischen Raum- und Zeitwahrnehmung im griechischen Theater an. Abschließende Überlegungen zur politischen Dimension der alljährlichen athenischen Dionysosfeste machen deutlich, dass das griechische Theater zur realen Überwindung der Tragik beitrug.
Autorenportrait
Der Autor: Ulf Heuner, Studium der Theaterwissenschaft und Philosophie in Erlangen und Berlin; 1999 Promotion mit vorliegender Arbeit an der Universität Leipzig; Veröffentlichungen zur griechischen Tragödie und zur Theatralität; Lehraufträge an der Freien Universität Berlin und der Ruhr-Universität-Bochum; Mitarbeit im European Network of Research and Documentation of Ancient Greek Drama.