Beschreibung
"Solange es nur Menschenrechte gibt, gibt es noch keine Menschengerechtigkeit." Werner Hamacher In den aktuellen Debatten um Menschenrechte und Vernunftrecht, Persönlichkeitsrechte und internationales Recht beruft man sich gern und häufig auf Gerechtigkeit. Doch wie soll sie gefasst werden? Im Anschluss an die klassische politische Philosophie geht der international bekannte Literaturwissenschaftler Werner Hamacher davon aus, dass Sprache der Grund der Gerechtigkeit ist. Er zeigt in Studien zu Platon, Aristoteles und Kant, zu Milton, Locke, Mendelssohn und Hamann, zu Celan und Legendre die Geschichte einer Sprachverkürzung in den herrschenden Rechtstheorien auf und hält ihr die Erinnerung an eine Sprache entgegen, die sich nicht auf Urteile einschränkt, sondern auf die Erweiterung und Entgrenzung des Sprechens hinwirkt. Ein inspirierender und wichtiger Beitrag zu einer grundlegenden Debatte.
Autorenportrait
Werner Hamacher (1948-2017) war zuletzt Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt und Emmanuel Levinas-Professor für Philosophie an der European Graduate School, Saas-Fee. Er studierte Komparatistik, Philosophie, Germanistik, Soziologie und Religionswissenschaften an der Freien Universität Berlin und Philosophie an der Ecole Normale Supérieure in Paris. Von 1984 bis 1998 war er Professor of German and the Humanities an der Johns Hopkins University, USA; von 2003 bis 2006 Distinguished Global Professor an der New York University. Er publizierte zahlreiche Arbeiten im Grenzgebiet zwischen Literaturwissenschaft und Philosophie, u.a. 'Entferntes Verstehen. Studien zu Philosophie und Literatur von Kant bis Celan'.
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